4AB - Workshop Licht und Auge
Am 02.06.2025 fand an unserer Schule der Workshop „Licht & Auge“ statt – ein erlebnisorientierter Projekttag zum Thema Sehen, Sehbehinderung und Blindheit. Ziel der Veranstaltung war es, Schülerinnen und Schülern einen differenzierten Einblick in die Welt des Sehens zu geben, ein Bewusstsein für Sehbeeinträchtigungen zu schaffen und durch Selbsterfahrung Empathie zu fördern.
Der Tag begann mit einem einführenden Filmvortrag, der anschaulich die Funktionsweise des Auges erklärte und verschiedene Sehbeeinträchtigungen wie Kurzsichtigkeit, Makuladegeneration, Retinitis pigmentosa oder Grüner Star thematisierte. Der Film war altersgerecht aufbereitet und verband medizinisches Hintergrundwissen mit persönlichen Erfahrungsberichten von betroffenen Menschen. Dies ermöglichte den Schülerinnen und Schülern einen ersten emotionalen Zugang zum Thema und regte direkt zu ersten Gesprächen und Fragen an.
Im Anschluss wurde die Theorie durch praxisnahe Erlebnisse vertieft: In mehreren Simulations- und Erlebnisstationen, die im Klassenraum und im Flur aufgebaut waren, konnten die Teilnehmenden verschiedene Formen von Sehbeeinträchtigungen selbst nachempfinden. Mit Hilfe von Simulationsbrillen erlebten die Schülerinnen und Schüler beispielweise, wie es ist, nur noch ein eingeschränktes Gesichtsfeld zu haben, von einem Grauschleier getrübte Sicht zu erfahren oder mit völliger Blindheit zurechtzukommen.
Die Erlebnisstationen boten vielfältige Aufgaben: Das Ertasten von Gegenständen ohne visuelle Hilfe, das Lösen einfacher Alltagsaufgaben mit stark eingeschränkter Sicht oder das gemeinsame Gehen mit einem Blindenführstab. Viele Schülerinnen und Schüler waren überrascht, wie sehr sie sich auf ihre anderen Sinne verlassen mussten und wie herausfordernd selbst einfache Tätigkeiten wurden. Dies führte zu intensiven Gesprächen darüber, wie sehbehinderte oder blinde Menschen ihren Alltag bewältigen – mit und ohne Unterstützung.
Begleitet wurde der gesamte Tag durch eine offene, wertschätzende Gesprächsatmosphäre. In mehreren Reflexionsrunden konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke teilen, Fragen stellen und eigene Erfahrungen einbringen.